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"Non, rien de rien, non, je ne regrette rien."

Leben

„Nein, gar nichts, nein, ich bereue nichts“ singt Edith Piaf. Sie singt kraftvoll, diese kleine Person. Tritt auf und erfüllt aus der Dunkelheit die Bühne mit Licht, den Raum mit ihrer Stimme, mit Leben.

Was ist das Wichtigste in meinem Leben? Was wäre, wenn ich jetzt auf meinem Sterbebett läge und mir diese Frage stellen würde. Ist da etwas, was ich bereue, weil es nicht gewesen ist? Vielleicht bereue ich, dass ich nicht das Leben gelebt habe, das ich hätte leben wollen. Vielleicht habe ich zu viel gearbeitet und zu wenig Zeit für die anderen Dinge meines Lebens gehabt. Vielleicht habe ich meine Gefühle zu wenig gezeigt und zu wenig Zeit gehabt für Freunde und Beziehungen. Vielleicht war mein Glücklich sein zu wenig im Blick oder gar nicht.

Was ist das Wichtigste in meinem Leben? Glück und das Gefühle von Glücklich sein könnte das Wichtigste sein. So würde ich vollendet diese Welt verlassen. Vielleicht bin ich selber das wichtigste in meinem Leben. Dort kommt zusammen, was glücklich macht. Es sind die Beziehungen zu anderen Menschen, die Beziehung zu Gott, wenn ich dem einen Platz gebe, und die Beziehung zu mir selbst. Mein Leben könnte der Raum sein, der all dem Raum gibt, meiner Innenwelt wie meiner Außenwelt, auch meiner Umwelt. Ich glaube, dass Glück kein objektiver Zustand ist, sondern dass es immer auch subjektiv ist. „Jeder ist seines Glückes Schmied.“ Da könnte etwas dran sein. Der Satz lässt sich allerdings nicht umdrehen. Wer kein Glück hat, der hat schlecht geschmiedet. Stimmt nicht. Es gibt auch Umstände, die nicht in meiner Hand liegen.

Was ist das wichtigste in meinem Leben? Glücklich sein bzw. glücklich werden könnten das Wichtigste sein oder in gewisser Weise der Sinn meines Lebenssein. Konkret wird es einmal im Konkreten und auch im Allgemeinen. Gibt es Situationen in meinem Leben, wo ich sagen kann, „ja, ich bin glücklich.“ Oder kenne ich dieses Gefühl von Glück unabhängig von konkreten Situation. Oder taucht mein Glück in der Sehnsucht nach Glück auf, wo ich im teilhaftig werde, ohne dass es bereits ganz da ist. Es wäre so, als wenn das Glück vor der Tür steht und das Glücklich sein schon ganz bei mir angekommen  ist.

Meine Antwort für heute: Das Wichtigste in meinem Leben ist Glück, glücklich sein bzw. werden.

Johannes 6,24-35

Das Wichtigste am Brot ist nicht das Sattwerden, sondern dass das Brot Leben schenk. So hat das Brot, das er den Menschen geben hat und das Brot das Gott dem Volk Israel in der Wüste gegeben hat eine zeichenhafte Dimension. Das Brot schenkt Leben, Gott schenkt Leben. Das, was ich zum Leben brauche, geht über die Sättigung hinaus. Ohne dass das Wort hier gebraucht wird, geht es um das Glücklich werden. Wer das Brot des Lebens isst, wer an Jesus glaubt und dass er der Sohn Gottes ist, der hat nie mehr Hunger und nie mehr Durst. Natürlich braucht er auch weiter etwas zu essen und zu trinken, aber dieser innere Hunger und dieser innere tiefe Durst nach erfülltem Leben sind gestillt.

©️ Willi Oberheiden 2024

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